[327] Gemählde

1.
Cleopatra von Guido Reni

Wie schlank ihr Leib im Schlummer hingegoßen
Auf Flaum sich wiegt, von keiner Hüll' umfangen!
So goldnes Haar ist auf so schöne Wangen,
So zarten Hals, noch nie herabgefloßen.
Doch Todesnacht hat schon ihr Aug' umschloßen,
Den Lippen ist der kühne Geist entgangen;
Sie selber gab den Stichen wilder Schlangen
Die Lilienblüthen, die am Busen sproßen.
Oft hat ja Liebe Götter umgestaltet:
O Heldin, hätt' auch dich ein Gott berücket,
Beneidend deinen Reiz dem Land der Todten!
Hielt jener nicht, der mit dem Donner waltet,
Als Schlang' Olympien brünstiglich umstricket?
Du hättest ihm der Freuden mehr geboten.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Sonette. Gemählde. 1. Cleopatra von Guido Reni. 1. Cleopatra von Guido Reni. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D3C1-B