[219] Christabend

1814.


Wie die hellen Lichter scheinen!
Und die Kinder sind gekommen,
All die großen, all die kleinen,
Haben ihr Geschenk genommen.
Spielwerk bringt es uns zum Spielen,
Das geliebte Wunderkind.
Spielen mögen wir und fühlen,
Daß wir wieder Kinder sind.
Süße Früchte, fremde Blüten
Trägt es in der zarten Hand,
Wie sie Engel ziehn und hüten
In dem sel'gen Himmelsland.
Und so hat es tausend Gaben
Allen Menschen mitgebracht,
Alle Herzen zu erlaben
In der hochgelobten Nacht.
Auch Versöhnung, ew'ges Leben,
Trost und Freiheit, Gnadenfüll',
Gottes Wort, umsonst gegeben
Jedem, welcher hören will.
Nimmer kann ich euch vergessen,
All ihr schönen Christgeschenke!
Abgrund, reich und unermessen,
Drein ich liebend mich versenke.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schenkendorf, Max von. Gedichte. Gedichte. Dritte Abtheilung. Glauben. Christabend. Christabend. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-C419-F