Am 28. Jänner 1814

Nun sind es tausend Jahr,
Daß Kaiser Karl geschlafen.
Wer zählt der Gräuel Schaar,
Die in der Zeit uns trafen?
Hat dir von unsrer Welt
Im Grabe nicht geträumet?
O frommer Christenheld,
Du hast sehr viel versäumet.
Das ganze Deutschland schaut
Voll Schmerz nach deinen Zeiten,
Der heil'ge Morgen graut,
Zu dem wir uns bereiten.
Nun rufen wir dir zu,
Geliebtes Haupt, erwache,
Ersteh' von langer Ruh,
Vollziehe du die Rache!
Steh' auf in Herrlichkeit,
Nimm Schwert und Scepter wieder,
Dann kommt die beßre Zeit
Vom Himmel zu uns nieder.
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Nur einen solchen Herrn,
Einmal nach tausend Jahren,
Dann soll der deutsche Stern
Hoch leuchten in Gefahren.
Laß, Heil'ger, stark und weich,
Dich unsre Liebe binden,
Ein tausendjähr'ges Reich
In Deutschland neu zu gründen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schenkendorf, Max von. Gedichte. Gedichte. Zweite Abtheilung. Vaterland. Am 28. Jänner 1814. Am 28. Jänner 1814. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-C347-F