2.

An der Wahlsburg, einem Berge bei Vernewahlshausen, auf dessen Gipfel sich noch geringe Reste einer alten Burg befinden, geht eine weiße Jungfrau umher. Einst geht ein Mann aus dem Dorfe vorbei, da hört er eine Stimme, die ihn ruft. Er folgt der Stimme nach und findet bald eine wunderschöne Blume, die er abpflückt. Mit dieser geht er weiter und kommt vor eine Thür im Berge, die sich vor ihm aufthut; er tritt ein und sieht hier viel Geld und Kostbarkeiten aller Art in unermeßlicher Fülle liegen. Hastig legt er die Blume aus der Hand und steckt sich alle Taschen voll; da hört er wieder eine Stimme rufen: vergiß das Beste nicht! Nun steckt er noch mehr Kostbarkeiten ein. Abermals ertönt die Stimme: vergiß das Beste nicht! Da er nun nach seiner Meinung das Beste genommen hatte, so geht er hinaus, läßt aber die Blume liegen. Indem er eben hinaustritt, schlägt die Thür hinter ihm zu und ihm beide Hacken ab.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 116. Die Wunderblume. 2. [An der Wahlsburg, einem Berge bei Vernewahlshausen, auf dessen]. 2. [An der Wahlsburg, einem Berge bei Vernewahlshausen, auf dessen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BFC0-9