170. Der Teufel betrogen.

Die letzten Besitzer von der Burg Sichelnstein bei Münden waren zwei Schwestern, beide unverheirathet. Die eine war dazu verwünscht vom Gewitter erschlagen zu werden. Eines Tages zog nun ein furchtbares Gewitter herauf, welches so lange über der Burg hielt, bis sie sich entschloß hinauszugehn. Sobald als sie draußen war, entlud sich das Gewitter und erschlug sie. Die andere Schwester war dazu verwünscht nach einer bestimmten Anzahl von Jahren dem Bösen anzugehören. Als nun die gesetzte Frist fast abgelaufen war, bat sie den Teufel, er möchte sie doch so lange frei lassen, bis sie noch einmal in dem Burggarten Frucht ausgesäet habe; wenn diese Frucht wieder Frucht trüge, dann wolle sie ihm unweigerlich gehören. Der Teufel, der nichts arges ahnte, war damit zufrieden. Darauf säete sie in dem Garten Eicheln, aus denen mit der Zeit ein schöner Eichenwald geworden ist. Das ist der sog. Steinacker dicht bei der Burg, welcher eigentlich der Gemeine gehören müste, jetzt aber der Kammer gehört.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 170. Der Teufel betrogen. 170. Der Teufel betrogen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BF43-5