98. Hackelbergs Grab.

1.

Ehe Hackelberg an der Wunde starb, welche ihm der Eber geschlagen hatte, verordnete er, er wolle auf dem Moosberge an der Stelle begraben sein, wohin ihn der Schimmel ziehen würde, den er im Leben zu reiten pflegte; wollte man andere Pferde vor den Wagen spannen, so sollten diese ihn nicht von der Stelle bringen, wenn ihrer auch noch so viele wären. Man befolgte seinen [70] Willen. Die Leiche ward in einen Kasten gelegt, dieser auf einen Wagen (oder auf einen Schlitten), und der Schimmel davor gespannt. Doch das Pferd wird flüchtig und läuft mit dem Wagen und allem, was darauf ist, mit furchtbarer Schnelligkeit fort, so daß kein Mensch nachkommen kann. Auf dem Moosberge über Sievershausen bricht der Wagen entzwei und das Pferd stürzt todt nieder. Da kommt ein Mann des Weges und gräbt den Kasten ein. Sein Grab findet Niemand der es sucht; nur wer von ungefähr dahin kommt, kann es sehen. Einst fand es ein Schäfer und steckte, um es zu bezeichnen, seinen Schäferstab darauf, auf den er seinen Hut gehängt hatte. Dann eilte er fort um es auch einem andern Hirten zu zeigen; doch als er mit diesem zurück kam, konnte er die Stelle nicht wieder finden. Erst später hat er durch Zufall Hut und Stock wieder gefunden.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 98. Hackelbergs Grab. 1. [Ehe Hackelberg an der Wunde starb, welche ihm der Eber geschlagen]. 1. [Ehe Hackelberg an der Wunde starb, welche ihm der Eber geschlagen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BD98-8