116. Die Wunderblume.

1.

Ein Schäfer, der an den Gleichen hütete, fand einst einen Büschel weißer Blumen von großer Schönheit und steckte sie an seinen Hut. Alsbald erblickte er eine Oeffnung, die in den Berg hinein führte. In der Höhle aber war eine weiße Jungfrau, die ihm winkte hereinzukommen. Er folgte ihrem Winke [87] und ging hinein. Drinnen standen große Fäßer voll Geld, und dabei lag ein großer Hund. Die Jungfrau winkte ihm wieder, er möchte sich von dem Gelde nehmen. Er that das auch und legte dabei seinen Hut auf eins der Fässer. Als er hinausgehn wollte, rief ihm die Jungfrau zu, er möge das Beste nicht vergessen; doch er verstand dieß nicht, dachte dabei an das Geld und ließ die Blume liegen. So wie er aus der Höhle heraus war, verschloß sich der Berg und er konnte die Oeffnung niemals wieder finden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 116. Die Wunderblume. 1. [Ein Schäfer, der an den Gleichen hütete, fand einst einen Büschel]. 1. [Ein Schäfer, der an den Gleichen hütete, fand einst einen Büschel]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BCB3-5