Heimatgefühl

Wir schritten durch des Abends Schweigen;
Ein Wetter war fernhin verrollt;
Durchs feuchte Laub von Zweig zu Zweigen
Glitt sanft der Sonne letztes Gold.
Da von den Ländern dir, den fernen,
Erzählt' ich, wo ich dein gedacht.
Von Rast am Rande der Eisternen
In Syriens blauer Sommernacht,
Von Aegeus' Meer, wie längs der Küsten
Mich schaukelte der schwanke Kahn,
Und halb zerbrochne Marmorbüsten
Aus Tempelnischen niedersahn.
Und hoch dein Auge sah ich leuchten;
Du heischtest mehr noch, doch ich schwieg,
Indessen wallend in der feuchten
Spätluft der Wiesen Nebel stieg.
Warum mich in die Ferne träumen?
Dacht' ich, mein Haupt an deins gelehnt:
Nach dir und unsern Lindenbäumen
Wie oft hab' ich mich dort gesehnt!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Gedichte. Gedichte. 1. Liebesgedichte und Lieder. Heimatgefühl. Heimatgefühl. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B759-A