Wiedersehen

Wie ward mir, Freundin, meinem Geist Verwandte,
Als mich dein Auge wieder traf! Mir deuchte,
Daß wieder mir die goldne Sonne leuchte,
Die an dem Himmel meiner Kindheit brannte.
O diese Stimme war die altbekannte,
Die mir zuerst der Seele Dunkel scheuchte,
Zuerst ins Auge lockte heil'ge Feuchte
Und mir die ersten heil'gen Namen nannte!
Viel irrt' ich, o ich fühl's mit tiefem Harme,
Viel, weise Freundin, ab von deinen Lehren,
Und oft vergaß ich dein im Lebensschwarme.
Vergieb! Vergieb! Sieh diese Reuezähren,
Und den Verlornen laß in deine Arme
Wie zu der sel'gen Kindheit wiederkehren.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Gedichte. Gedichte. 4. Vermischte Gedichte. Wiedersehen. Wiedersehen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B62B-7