Einsam

Ich habe niemals Du zu euch gesagt –
wohin ich kam und wen ich immer sprach
und wenn er auch in meinen Armen lag,
ich habe niemals Du zu ihm gesagt.
Und doch hab ich mich nie darob beklagt
und wenn die Sehnsucht auch mit wildem Schlag
mein selbstgewähltes Klausnertum durchbrach,
hab ich doch niemals Du zu euch gesagt
und hatte immerdar an mir genug,
berg ich doch ewig in mir Gott und Tier
und Licht und Kot und heiligste Begier,
und hielt mein stilles Zwiegespräch mit mir,
bis über mir gleich einem Totentuch
der Schrei der Einsamkeit zusammenschlug.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Sack, Gustav. Gedichte. Die drei Reiter. Einsam. Einsam. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B2D0-F