[77] Berichtigung

Du meinst, weil ich ein Dichter bin, so wäre
Mein Dasein reich an hohen Weihestunden,
Und in mir selbst hätt' ich den Lohn gefunden,
Ob ich die ird'schen Güter auch entbehre.
Vielleicht, mein Freund! Doch hör die bitt're Lehre:
Das ächte Schaffen wird als Qual empfunden;
Denn ist man auch zum Fluge schon entbunden,
Fühlt man den Kampf stets mit der eig'nen Schwere.
Und wie – hab' ich auch nicht umsonst gerungen –
Kann ich mich freu'n am fast verwais'ten Streben,
Von lärmenden Erfolgen rings umklungen?
Unsterblichkeit – wer kann sie je erleben!
Glaub' mir: den Lorbeer hätt' ich, nothbezwungen,
Gern für ein Linsenmus oft hingegeben.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Saar, Ferdinand von. Gedichte. Gedichte. Erstes Buch. Sonette. Berichtigung. Berichtigung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AFBF-1