Deutschlands Feierkleid

Mit wie herrlich weitem Kleide,
Ganz bedeckend deinen Leib,
Könntest du in Samt und Seide
Prangen, Deutschland, edles Weib!
Da du aus dem Sack der Aschen
Standest auf nach langer Rast
Endlich, und dein Kleid gewaschen
In dem Blut des Feindes hast!
Wenn nur in der Hand des Bösen
Deines Kleides nicht ein Stück,
Statt es ganz dir einzulösen,
Man vergessend ließ zurück!
Wenn nur jetzt nicht deine Kinder
In nicht liebevollem Streit
Jedes für sich einen Flinder
Riss' aus ihrer Mutter Kleid!
Mit wie herrlich weitem Kleide,
Ganz bedeckend deinen Leib,
Könntest du in Samt und Seide
Prangen, Deutschland, edles Weib!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. Gedichte. Lyrische Gedichte. Erstes Buch. Vaterland. Zweites Kapitel. Zeitgedichte. 1814. 1815. Deutschlands Feierkleid. Deutschlands Feierkleid. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-A9B4-B