Aus der Kundenkunde

Die Kunden kommen und gehn,
Großeltern, Eltern und Kind.
Doch wenn es schlimme sind,
Dann bleiben sie lange stehn;
Die Sekundenkunden
Sind noch nicht erfunden.
Die Kunden kaufen und zahlen,
Doch manche wollen nur Waren besehn,
Sich orientieren. Man nennt sie
»Sehleute« und »Orientalen«;
Der fleißige Kaufmann kennt sie.
Es stottern und feilschen die Kunden
Und schwatzen und lassen sich stunden.
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Und stehlen sogar. Dagegen stiehlt nie
Die aristokratische Kleptomanie.
Der lockere Kunde von Beruf
Hat meistens einen Pferdehuf.
Wer seinen Kunden kündigt
Und meint, es ginge so: allein,
Selber sein eigener Kunde zu sein,
Der wird leicht vom Schicksal entmündigt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Ringelnatz, Joachim. Gedichte. Flugzeuggedanken. Aus der Kundenkunde. Aus der Kundenkunde. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9802-8