2.

So wie dem Meister manchmal das eilig
nähere Blatt den wirklichen Strich
abnimmt: so nehmen oft Spiegel: das heilig
einzige Lächeln der Mädchen in sich,
wenn sie den Morgen erproben, allein, –
oder im Glanze der dienenden Lichter.
Und in das Atmen der echten Gesichter,
später, fallt nur ein Widerschein.
[751]
Was haben Augen einst ins umrußte
lange Verglühn der Kamine geschaut:
Blicke des Lebens, für immer verlorne.
Ach, der Erde, wer kennt die Verluste?
Nur, wer mit dennoch preisendem Laut
sänge das Herz, das ins Ganze geborne.

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TextGrid Repository (2012). Rilke, Rainer Maria. Gedichte. Die Sonette an Orpheus. Zweiter Teil. 2. [So wie dem Meister manchmal das eilig]. 2. [So wie dem Meister manchmal das eilig]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-908A-9