Sieben und dreyßigstes Sonett.

Gold, Perlen, Blumen, roth und weiß, verbunden,
Die bleichen sollten in des Winters Tagen,
Für mich wie Dornen starr und giftig ragen,
Ich fühl's an meines Herzens tiefen Wunden.
Drum hoff' ich wen'ge thränenvolle Stunden;
Denn großer Schmerz kann nicht von Alter sagen! –
Doch mehr den bösen Spiegeln muß ich klagen,
Die des Liebäugelns schon zu viel empfunden.
Sie haben Schweigen meinem Herrn gebothen,
Der für mich sprach: Er schwieg, seit er vernommen,
Wie in euch selbst sich eure Lust beschränket.
Gefertigt wurden sie am Fluß der Todten,
Mit ewiger Vergessenheit getränket,
Von wannen meines Todes Anfang kommen.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Sieben und dreyßigstes Sonett: [Gold, Perlen, Blumen, roth und weiß, verbunden]. Sieben und dreyßigstes Sonett: [Gold, Perlen, Blumen, roth und weiß, verbunden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-704A-C