[80] Zweyhundert acht und neunzigstes Sonett.

Denk' ich an ihn, den jetzt der Himmel ehret,
Den holden Blick, an goldnen Hauptes Beugen,
An Antlitz, an der Engelstimme Neigen,
Die Luft mir gab, nun Gram im Herzen nähret;
Dann wundr' ich mich, wie noch mein Leben währet;
Noch wär's, wenn sie, der Reiz und Tugend eigen,
(Was mehr, nicht weiß ich's) bey Aurorens Steigen
So schnell zu meiner Rettung nicht gekehret.
O freundlicher Empfang! o fromme Pflege!
Wie hört und merkt sie achtsam, voll Verlangen
Die lange Kunde meiner Leidenswege!
Wenn lichter Tag dann plötzlich aufgegangen,
Kehrt sie zum Himmel, kundig aller Stege,
Thränen in Augen und auf beyden Wangen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert acht und neunzigstes Sonett: [Denk' ich an ihn, den jetzt der Himmel ehret]. Zweyhundert acht und neunzigstes Sonett: [Denk' ich an ihn, den jetzt der Himmel ehret]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7019-7