Einhundert drey und achtzigstes Sonett.
Von wannen nahm Amor das Gold, zu weben
Ein blondes Flechtenpaar? Und jene Rosen
Von welchen Dornen? Und von welchen Moosen
Den zarten, frischen Reif mit Puls und Leben?
Woher die Perlen, zügelnd zu umschweben
Der süßen Worte züchtig fremdes Kosen?
Woher der Stirn, der heitern, wolkenlosen,
Die Zauber all', die göttlich sie umweben?
Von welchen Engeln stieg, aus welcher Sphäre
Herab so himmlisches, so schmelzend Singen,
Daß wenig nun zu schmelzen bleibt hienieden?
Von welcher Sonn' entsprang des Lichtes Hehre
In Augen, die mir Krieg und Frieden bringen,
So mir das Herz in Eis und Feuer sieden?