Einhundert und vierzehntes Sonett.

Der Wille, so mich mit zwey feur'gen Sporen
Und einem harten Zügel lenkt und leitet, –
Wenn des Gesetzes Schrank' er überschreitet,
Daß ich zum Theil der Freude sey erkoren,
Findet er Eine, die, was drin geboren,
Kühnheit und Furcht liest auf der Stirn gebreitet,
Und sieht Amor, der strafend ihn bedeutet,
Aus Augen blitzend, so in Gluth verloren:
Dann gleicht er einem, der vor Jovis Strahlen,
Des Zürnenden, die Flucht ergreift betroffen,
Weil groß Befürchten zügelt groß Verlangen.
Doch oft, wann kühle Flamm' und bangend Hoffen
Der Seele, wie durch Glas, sich außen mahlen,
Strahlt neue Huld' auf ihren süßen Wangen.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert und vierzehntes Sonett: [Der Wille, so mich mit zwey feur'gen Sporen]. Einhundert und vierzehntes Sonett: [Der Wille, so mich mit zwey feur'gen Sporen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6E56-A