Einhundert neun und achtzigstes Sonett.

Nie lebt' auf seinem Dach so abgeschieden
Ein Spatz, wie ich, kein Wild in dunklem Hage,
Seit mir Ihr Antlitz fehlt, der nichts ich frage
Nach andrer Sonn' und Augenlust hienieden.
Nur immer Weinen gibt mir Freud' und Frieden;
Speis' ist mir Gall' und Gift; das Lachen Klage;
Des Himmels Bläue Dunkel; Nacht ist Plage;
Das Bett ein hartes Schlachtgefild dem Müden.
Der Schlaf ist, wie der Mensch ihn nennt, in Wahrheit
Vater des Tod's, der freundlichen Gedanken
Das Herz entzieht, die es dem Leben einen.
Du einzig Land voll segensreicher Klarheit,
Ihr grünen Ufer, schatt'ge Blüthenranken,
Ihr habt mein Glück, – ich muß es fern beweinen!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert neun und achtzigstes Sonett: [Nie lebt' auf seinem Dach so abgeschieden]. Einhundert neun und achtzigstes Sonett: [Nie lebt' auf seinem Dach so abgeschieden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6E10-8