Zweyhundert und neuntes Sonett.

Wer sehn will, was hier unter uns gewähren
Natur und Himmel, komme sie zu sehen,
Erwählt, nicht mir nur sonnig aufzugehen,
Den Blinden auch, die keine Tugend ehren.
Und komme bald; denn, die der Schuld entbehren,
Raubt erst der Tod und läßt die Schuld'gen stehen;
Sie, die Ersehnte in der Götter Höhen,
Schön Erdending, vergeht und kann nicht währen.
Sehn wird er, kommt er bald, all' königliche
Sitt', alle Tugend, allen Reiz zum Kranze
In einem Leibe wunderbar sich einen;
Wird sagen dann, stumm seyen meine Sprüche,
Mein Geist geblendet von dem hehren Glanze;
Doch kommt er später, wird er ewig weinen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert und neuntes Sonett: [Wer sehn will, was hier unter uns gewähren]. Zweyhundert und neuntes Sonett: [Wer sehn will, was hier unter uns gewähren]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6DAF-C