[146] Sieben und sechszigstes Sonett.

Entflohn der Haft, wo Amor lang' in Mauern
Mich hielt, mir, was ihm dünkte, zuzufügen,
O Frauen, lange Zeit nicht würde gnügen,
Zu melden euch der neuen Freyheit Trauern.
Mein Herz sprach, keinen Tag lang' könn' es dauern
Für sich, und drauf erschien, mich zu betrügen,
Jener Verräther, so verlarvt mit Lügen,
Um Klügere wohl täuschend zu belauern.
Zurück drum mußt' ich seufzen oft und sprechen:
»Ach, süßer waren Joch, Fußblöck' und Banden
Mir, als zu wandeln frey so und entbunden!
Weh mir, daß ich so spät mein Weh verstanden!
Und wie so schwer nun wird es mir, zu brechen
Des Irrthums Kette, die ich selbst gewunden!«

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Sieben und sechszigstes Sonett: [Entflohn der Haft, wo Amor lang' in Mauern]. Sieben und sechszigstes Sonett: [Entflohn der Haft, wo Amor lang' in Mauern]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6D8A-D