[56] Zweyhundert und fünfzigstes Sonett.

Die Augen und der Arm' und Füße Ründung,
Antlitz und Hände, die ich ohn' Ermüden
Besprach, die von mir selber mich geschieden
Und mich entzogen jeglicher Verbindung!
Des lichten Lockengoldes krause Windung,
Des freundlich hellen Lächelns Himmelsfrieden,
Die Paradies' erschufen einst hienieden,
Sind wenig Staub nun worden ohn' Empfindung.
Ich aber leb', und Gram und Zorn ich nähre,
Daß mir mein heißgeliebtes Licht entwendet
In großem Sturm, auf steuerloser Fähre.
Hier sey denn nun mein Liebessang geendet,
Des Geistes Ader starrt in trockner Leere,
Und meine Laut' ist Thränen zugewendet.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert und fünfzigstes Sonett: [Die Augen und der Arm' und Füße Ründung]. Zweyhundert und fünfzigstes Sonett: [Die Augen und der Arm' und Füße Ründung]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6D3E-C