[20] Einhundert sechs und achtzigstes Sonett.

Wann Sol in's Meer taucht seinen goldnen Wagen,
Und Luft und mein Gemüth sich dunkel bräunen,
Sich Himmel schwärzt und Stern' und Mond erscheinen,
Wird eine Nacht voll Angst mir zugeschlagen.
Dann ach! red' ich von allen meinen Plagen
Zu ihr, die nichts vernimmt von meinem Weinen,
Hadernd mit Welt und Schicksals blindem Meynen,
Mit Herrinn, Lieb' und mir in lauten Klagen.
Der Schlummer ist verbannt, die Ruh' entfliehet,
Nur Seufzer bis zu Tages erstem Schimmer,
Und Thränen, die aus Herz in Auge fließen.
Aurora kommt, und hellt die Nacht; – mich nimmer!
Die Sonne nur, die mir das Herz durchglühet
Und labt, kann einzig meinen Schmerz versüßen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert sechs und achtzigstes Sonett: [Wann Sol in's Meer taucht seinen goldnen Wagen]. Einhundert sechs und achtzigstes Sonett: [Wann Sol in's Meer taucht seinen goldnen Wagen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6CD1-4