[215] Letztes Gedicht

(1894.)


Wenn quälend mich die Angst beschleicht,
Mein Teuerstes auf Erden,
Mein Liebstes könnte mir vielleicht
Einst noch entrissen werden;
Dann tröstet der Gedanke mich:
»Weshalb davor erbeben?
Dies große Leid vermöchte ich
Ja nicht zu überleben.«
Die Hoffnung, die sich in dir regt,
Bevor du ihrer dich entschlagen,
Daß keinem werde auferlegt
So viel als er kann tragen.
Wie groß das Leid, wie tief die Not,
Du wirst dich d'rein ergeben,
Und was dir bitt'rer als der Tod,
Du wirst es überleben.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Paoli, Betty. Gedichte. Letzte Gedichte. Letztes Gedicht. Letztes Gedicht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-68F6-1