55. Am H. Michaels Tag

Offenbar. 12.

Auff den 24. Psalm

Dem Herren der Erdkreiß zusteht.


Im Hause der Unsterblichkeit
Kam Michael in einen Streit,
Sampt seinen Engeln mit dem Drachen.
Der Drach und seiner Engel Schaar
Verlohr und mußte gantz und gar
Sich auß den Himmelsgräntzen machen.
Der Sathanas und Seelen-Tod,
So alle Welt verführt in Noth,
Der mußt' herab gestossen werden.
Er, welcher uns verhetzt zum Fall,
Ist selbst sampt seiner Engel Zahl
Gestürtzet in den Grund der Erden.
[238]
Drauff hub sich einer Stimmen Klang,
Der durch den Bau deß Himmels trang:
Jetzt mögen sie seyn unverzaget,
Sie haben Gottes Reich und Macht.
Er ist hinweg, der Tag und Nacht
Vor ihm sie hefftig hat verklaget.
Deß Lambes Blut hat ihn bekriegt,
Das wahre Zeugnüß obgesiegt,
Weil sie ihr Leben nicht geschonet.
Seyt unbesorget nach der Zeit
Und brechet auß mit Frölichkeit,
Ihr Himmel und was drinnen wohnet.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Opitz, Martin. Gedichte. Geistliche Dichtungen. Die Episteln der Sontage und fürnembsten Fest deß gantzen Jahrs. 55. Am H. Michaels Tag. 55. Am H. Michaels Tag. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6274-C