Der Kirchgang

Will ich in die Kirche gehn,
Bleib' ich bei dem Keller stehn.
Zugeschlossen ist sein Thor,
Aber sieh, wer sitzt davor?
Zu der schönen Kellnerin
Setz' ich auf die Bank mich hin.
Darf sie schenken keinen Wein,
Darf sie doch mir freundlich sein.
Kind, ein freundliches Gesicht
Ist ja keine Sünde nicht.
Kann ich sitzen fromm bei dir,
Ist's wie in der Kirche hier.
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Von der Kirche sprech' ich auch,
Will es so des Sonntags Brauch,
Von dem heiligen Altar,
Von dem grünbekränzten Haar.
Sitze still! Wer weiß, wie weit
Von uns beiden ist die Zeit,
Wo uns Gott der Herr bescheert,
Was uns besser beten lehrt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge. Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste. Der Kirchgang. Der Kirchgang. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-5B19-B