Freies Element der Wogen, sei der Freiheit Kindern hold!
Willst hinab du Opfer schlingen, schlinge Sklaven, schlinge Gold!
Nicht des Wuchers Dämon treibt uns in das schwanke Bretterhaus,
Nicht nach Menschenraube schiffen in die Fluthen wir hinaus;
Nach der Freiheit Hafen haben wir die Segel ausgespannt –
Heil uns, wenn dereinst wir rufen: Land! Land! Freies Griechenland!
Was uns drückte, was uns engte, ließen wir am Strande stehn,
Nicht nach Städten, nicht nach Burgen wollen wir zurücke sehn;
Vorwärts schweifen unsre Blicke in die weite See hinaus,
Und sie grüßt der Freiheit Flagge hoch mit donnerndem Gebraus.
Freies Element der Wogen, unbegrenzte Meeresfluth!
Mag der Krämer falsch dich nennen, zitternd für sein eitles Gut –
Hellas kennt aus alten Tagen deine feste Treue noch:
Als Athen, die Burg der Freiheit, unterlag dem Sklavenjoch,
Als die Felsenwälle brachen, als die Thürme sanken ein,
Da, da wolltest du der Freiheit letzter Hort und Heiland sein;
Und empor auf deinem Rücken ein Athen auf Brettern stieg,
Und du trugst es fort zum Kampfe, und du trugst es hin zum Sieg.
Freies Element der Wogen, sei den späten Enkeln treu,
Wie du es den Vätern warest! Sieh, die alte Zeit wird neu!
[193]Sieh, Athen, die Burg der Freiheit, ist in der Barbaren Hand!
Sieh, in deinen Fluthen spiegelt roth sich ihrer Tempel Brand!
Nehmt uns ein, Ihr Brettermauern! Hebt vom Ufer euch geschwind!
Auf, die Segel! Nach der Insel Salamis weht frischer Wind.