Das Frühlingsmahl

Wer hat die weißen Tücher
Gebreitet über das Land?
Die weißen duftenden Tücher
Mit ihrem grünen Rand?
Und hat darüber gezogen
Das hohe blaue Zelt?
Darunter den bunten Teppich
Gelagert über das Feld?
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Er ist es selbst gewesen,
Der gute reiche Wirth
Des Himmels und der Erden,
Der nimmer ärmer wird.
Er hat gedeckt die Tische
In seinem weiten Saal,
Und ruft was lebet und webet,
Zum großen Frühlingsmahl.
Wie strömt's aus allen Blüthen
Herab von Strauch und Baum!
Und jede Blüth' ein Becher
Voll süßer Düfte Schaum.
Hört ihr des Wirthes Stimme?
Heran, was kriecht und fliegt,
Was geht und steht auf Erden,
Was unter den Wogen sich wiegt!
Und du, mein Himmelspilger,
Hier trinke trunken dich,
Und sinke selig nieder
Auf's Knie und denk' an mich!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge. Frühlingskranz. Das Frühlingsmahl. Das Frühlingsmahl. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-56A7-8