Dem Kampf entgegen
So schlaf in Frieden, armes Lamm . . .
Laß einsam mich auf steinigen Wegen
im Straßenstaube fürbaß ziehn
des Tages großem Kampf entgegen.
Es geht ein Brausen durch die Luft
wie eines starken Sturmes Wehen:
Aus Trümmern tausendjährigen Wahns
will eine neue Welt erstehen.
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Des Wertes Wage schwankt nicht mehr,
schon neigt sich tief die goldene Schale –
des neuen Glaubens Märtyrer
empfingen ihre Wundenmale.
In deinem Tempel knieen sie,
von Schmerz durchloht und edlem Grimme,
du dreimal heilige Natur,
und hören der Verheißung Stimme:
»Raum hat die Erde allerwärts,
der Himmel Luft für Millionen –
der Aermste soll auf eigenem Grund
im Schatten seines Daches wohnen!
Und trinken soll mit vollem Zug,
wer nach dem Born der Wahrheit dürstet, –
und wem der Geist die Krone reicht,
die göttliche, der sei gefürstet!
Fortan soll keine Mutter mehr
ihr Kind in tausendfachen Schmerzen
verleugnen müssen, das sie trägt
in heiligster Liebe unterm Herzen.
Das reine Antlitz der Natur,
wer wagt, mit Schmach es zu bewerfen? –
Das Schwert der siegenden Vernunft,
zum letzten Kampfe sollt ihr's schärfen! –«
Und glühend stürmen sie zum Streit,
laut gellend schreit die Schlachttrompete, –
hoch über ihren Häuptern flammt
des neuen Tages Morgenröte.
[82]
Aus Ketten schmieden sie den Stahl,
von Herzblut rot die Banner wehen . . .
Mich aber laßt mit nackter Brust
in ihren ersten Reihen stehen!