1.
Auf Barsö, der kleinen Insel vor dem Apenrader Meerbusen, wohnte ein Riese Bars, der baute sich eine Burg, die nannte er Warborg; man sieht noch ihre Spuren. Er bekam einmal Streit mit einem andern Riesen, der an dieser Seite auf der Halbinsel Loit wohnte. Da warf er ihn mit Steinen zu Tode und bedeckte ihn über und über damit. Bei dem Gute Hökeberg sieht man auf dem schmalen Landstriche, der da einen See in zwei Hälften teilt, die großen Steine liegen; sie sind schon ganz mit Dornbüschen bewachsen; aber der Riese liegt darunter begraben. Bars unterwarf sich dadurch die ganze Seeseite der Halbinsel und sie erhielt von ihm den Namen Barsmark. – Einst wollte er durch den Sund ans Land gehn; weil es aber gerade Sturm war und die See hoch ging, wagte er es nicht, da standen die Bauern am Ufer und verhöhnten ihn. Aber darüber geriet er in Wut, ergriff einen großen Stein und schleuderte ihn nach ihnen hinüber. Der Stein liegt noch da, und wo er seine fünf Finger angesetzt hat, sind fünf große Höhlungen.
Durch Kandidat Arndt. Vgl. Harrys Sagen Niedersachsens I, Nr. 37. – Schröder, Topographie von Schleswig erzählt: Barsmark und Barsöe empfingen ihren Namen von einem Unterkönige Baars, der die mit Holz und Gebüsch bedeckte Gegend zuerst anbaute und der in der mit tiefen und breiten Graben umgebenen Hofburg Elsholm residierte. Man zeigt noch die Hügel Baarshöi und Birrethöi, wo Baars mit seiner Gemahlin Birret begraben liegt. – Hierzu vgl. Nr. 40, 3.