109. Altona.

Auf dem Hügel, wo jetzt Altona steht, standen vor einigen hundert Jahren nur wenige elende Fischerhütten. Da wetteten zu einer Zeit die reichen Hamburger miteinander, sie könnten, wenn sie nur wollten, mit ihrem Gelde noch eine solche Stadt erbauen wie Hamburg. Gesagt, getan. Um nun zu erfahren, wo das erste Haus gebaut werden sollte, band man einem Waisenknaben die Augen zu, damit er nicht sehen könnte, und ließ ihn gehen, wo er aber zuerst niederfiele, sollte die Stadt stehen. Der Knabe ging fort, kam bald von dem Hamburger Gebiet auf holsteinischen Grund und Boden, und wie er nun an jenen Hügel kam, stieß er an und fiel nieder. Da riefen die Hamburger: »Dat ist ja all to na!« Aber sie hielten doch Wort, die Stadt ward dahin gebaut und bekam den Namen Altona.


Schriftlich aus Altona. – Bekanntlich ist die Etymologie falsch und die Stadt bekam ihren Namen von der »alten Au.« Ebenso aber etymologisiert die Sage vom westfälischen Altena. Wolf, Deutsche Sagen Nr. 283.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Erstes Buch. 109. Altona. 109. Altona. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-48F5-7