444. Die Erschaffung der Unterirdischen.

Unser Herr Christus wandelte einmal auf Erden. Da kam er in ein Haus, wo eine Frau wohnte, die hatte fünf hübsche und fünf häßliche Kinder. Als aber der Herr ins Haus trat, versteckte sie die fünf häßlichen Kinder im Keller. Da ließ der Herr die Kinder vor sich kommen, und als er die hübschen Kinder sah, fragte er die Frau, wo ihre andern Kinder wären. Da sprach das Weib: »Andere Kinder hab' ich nicht.« Nun segnete der Herr die fünf schönen Kinder und verwünschte die häßlichen, indem er sprach: »Uuat onner as, skal onner bliw, an uuat bawen as, skal bawen bliw.« Als nun das Weib wieder in den Keller kam, waren ihre fünf Kinder verschwunden; aus ihnen sind die Unterirdischen entstanden.


Von Amrum durch Herrn Dr. Clement. Vgl. Thiele II, 175. Jac. Grimm in Haupts Zeitschrift II, 257. Mythol. 540.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Drittes Buch. 444. Die Erschaffung der Unterirdischen. 444. Die Erschaffung der Unterirdischen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4830-3