[29] Wohin?

Wohin noch
wirst du mich reißen,
ruhlose Sehnsucht –
wohin? wohin?
Hinter mir
dunkles Vergessen gebreitet;
vor mir der Zukunft
dunklerer Pfad ...
Aber noch hallt
meiner Hoffnungen Hufschlag
vor den rollenden Rädern,
auf denen
hochaufgerichtet ich noch,
allen Gefahren
heiter trotzend,
die Ferne suche.
Schatten und Lichter –
vorüber – vorüber –
in den Tiefen
klirrende Ketten –
nicht an mir –
nicht für mich –
mich laßt hinweg,
höher hinauf!
Freiheit! Leben!
Zukunft! Sterne!
[30]
Empor!
Noch
halten die Götter
goldene Schilde
schützend
über mein junges Haupt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Morgenstern, Christian. Gedichte. Ich und die Welt. Wohin. Wohin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3D75-F