Die Untreue

1773.


Schwing dich auf, mein Geist, und freue
Wieder deines Lebens dich!
Sieh, die Schöpfung lacht aufs neue;
Berg und Thal verschönen sich.
Alle Vögel singen wieder,
Da die Winternacht entflohn.
Auf, und misch in ihre Lieder
Deiner Lobgesänge Ton! –
Aber ach, um mich ist's trübe;
Winter trauret um mich her.
Deine Qual, o falsche Liebe,
Gönnt mir keine Freuden mehr.
Alle raubte mir Themire,
Die ich, ach! so sehr geliebt;
Die nun, trotz der höchsten Schwüre,
Hand und Herz Damöten giebt.
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Wandl', o Falsche, zum Altare!
Blumen blühn zu Kränzen dir.
Mir erwachsen sie zur Bahre;
Und Verzweiflung pflückt sie mir.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Miller, Johann Martin. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Die Untreue. Die Untreue. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3933-5