In die Berge

Schon weicht das Flache hinter mir;
Die Ebene beginnt, zu steigen.
So naht das Herz, Jehovah, dir,
Wenn hinter ihm die Zweifel weichen.
Es ist, als ob am Horizont
Ich Bergesspitzen leuchten sähe.
So reinigt, läutert, wärmt und sonnt
Die Seele sich in Himmelsnähe.
Hinauf, hinauf! Ich raste nicht;
Ich darf und mag nicht unten bleiben.
Mein frömmstes, herzlichstes Gedicht
Will ich beim Glühn der Alpen schreiben.
Dann werde ich es heimlich, still,
In einem Kirchlein niederlegen;
Vielleicht gereicht's, so Gott es will,
Dem, der es findet, dann zum Segen!
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). May, Karl. Gedichte. Himmelsgedanken. In die Berge. In die Berge. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3112-B