Bedachtsamkeit

Sei ruhig; stürme, stürme nicht!
Warum sollst du dich überstürzen?
Thu recht und billig deine Pflicht;
Du kannst die Zeit doch nicht verkürzen.
Sei ruhig; dräng dich nicht voran!
Es gilt, die edle Kraft zu sparen.
Wer diese Kraft nicht zügeln kann,
Der wird mit ihr nicht glücklich fahren.
Sei ruhig, doch versäume nichts!
Es darf sich keine Lücke zeigen.
Willst du empor zum Quell des Lichts,
Hast du behutsam aufzusteigen.
[321]
Sei ruhig, immer unbeirrt!
Laß dich von Andern nicht bethören;
Denn wer sich selber untreu wird,
Der ist von ihnen leicht zu stören.
Sei ruhig, wenn das Ende naht!
Bist du nicht zaghaft wie so Viele,
So bringt die letzte, schwerste That
Auf Engelsschwingen dich zum Ziele.
[322]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). May, Karl. Gedichte. Himmelsgedanken. Bedachtsamkeit. Bedachtsamkeit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-30D7-8