Klage

Mich jammert dein, du armer, armer Stern,
Geschaffen einst wie alle andern Welten,
Daß dein Geschlecht dies möge Gott, dem Herrn,
Durch Liebessinn und Liebesthat vergelten.
Nun wartet er von Anbeginn der Zeit
Bis heutgen Tags, doch wartet er vergebens.
Es scheint, als sei ununterbrochener Streit
Der erste und der letzte Zweck des Lebens.
Die Sonne sendet Fluthen dir des Lichts,
Daß dir das Herz erwärmt, geöffnet werde;
Von Liebe aber, Liebe, sieht sie nichts;
Wo hast du deinen Dank, du Volk der Erde?!
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). May, Karl. Gedichte. Himmelsgedanken. Klage. Klage. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-30B3-7