Sonnenschein

Sei lieb; sei gut, und zürne nicht!
Warum willst du nicht gütig sein?
Dein Leben sei wie ein Gedicht,
Das Titelwort »Nur Sonnenschein«.
Schau dir die liebe Sonne an!
Ihr Segen reicht so weit, so weit.
Sie leuchtet nicht blos dann und wann;
Sie thut es stets, zu aller Zeit.
Sie küßt die Sterne ohne Wahl;
Sie weiß von Gunst und Vorzug nichts.
Es trifft den Berg wie auch das Thal
Die ganze Fülle ihres Lichts.
Und daß sie keinen Dank begehrt,
Das weißt du wohl schon längst von ihr.
Sie denkt ja, was sie dir bescheert,
Gehöre Alles, Alles dir.
[263]
Was man auf Erden von ihr meint,
Das stört sie nicht in ihrem Lauf.
Sie hat geschienen, und sie scheint;
Sie hört auch nicht zu scheinen auf.
Sei lieb; sei gut, und zürne nicht;
Denk immer an den Sonnenschein;
Dann wird dein Leben ein Gedicht
Des Himmels für die Erde sein!
[264]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). May, Karl. Gedichte. Himmelsgedanken. Sonnenschein. Sonnenschein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2D62-9