121.

Ueber den bei Hochzeiten gebräuchlichen Tanz, »die sieben Sprünge«, vgl. die Ostergebräuche.

»Der sogenannte Siebensprung oder die sieben Sprünge sind hier früher allerorten bei Hochzeiten getanzt worden, deß erinnere ich mich noch aus meiner Kindheit, und alle alten Leute wißen davon; allein wie er getanzt wurde, weiß mir niemand zu sagen. Ein alter Mann zu Melbach sagte, es hätte ganz geschwind gegangen, aber weiter konnte ich nichts aus ihm herausbringen. Allein eine Frau zu Rinthen wußte mehr, sie nannte mehrere Hochzeiten, wo derselbe getanzt worden sei; ein alter Mann sei aufgetreten und habe gesagt: ›Nun der Siebensprung.‹ Die Musikanten hätten gespielt und die Tänzer gesungen:


›Kennt ihr nicht die sieben Sprünge,
Kennt ihr nicht die sieben?
Seht ihr, wie ich tanzen kann,
Ich tanze wie ein Edelmann! Hopp!‹

Dann wären alle in die Höhe gesprungen. Näheres habe ich nicht erkunden können; ob er zur Erntezeit getanzt worden ist, davon weiß niemand etwas zu sagen.«

Schriftliche Mittheilung des Lehrers Kuhn zu Hemschlar.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Zweiter Theil. Gebräuche und Aberglauben. Hochzeit. 121. [Ueber den bei Hochzeiten gebräuchlichen Tanz, »die sieben Sprünge]. 121. [Ueber den bei Hochzeiten gebräuchlichen Tanz, »die sieben Sprünge]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-BEFD-8