Meine Freunde
Der eine irrt mit Pinsel und Pallette
Als Maler jetzt in Minnesota rum,
Ist stets verliebt, schreibt englische Billette
Und pfeift als Motto lustig: Homo sum!
Der andre wieder weihte sein Genie
Der urmodernen Eisenindustrie
Und harmonirt als rother Jakobiner
Aufs prächtigste mit seinem Mediziner!
Das ist kein staubgenährter Dutzendgeist,
Das ist ein Mensch, wie man ihn gerne leidet,
Und manchmal, wenn er trockne Witze reisst,
Ein Kerl, um den man selber sich beneidet!
Doch hat zum Lächeln bitterwenig Zeit
Die eselsgraue Rechtsgelehrsamkeit,
Ochst Justinian und hilft mir Verse klügeln
Und wird wohl nächstens ihren Lehrer prügeln.
Bescheidner schon ist jener Chemikus,
Der, schwarz bepinselt mit Retortenruss,
Die üblen Folgen geistiger Diät
Nur im historischen Roman entlädt.
Doch unbekümmert um die ganze Blase,
In einem Nichts die einzige Oase,
Denkt still die Gottgelahrtheit nur: Pfui Deibel!
Und schreibt ein Büchlein über – E. von Geibel!
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