Rechtfertigung

So wie der Wandrer, der durch manch Verhau,
Manch blühend Dickicht seinen Weg gefunden:
Zerrißne Ranken haben ihn umwunden,
Auf Haar und Schläfen glänzt der frische Tau,
Und um ihn webt ein Duft noch viele Stunden
Wie Frühlingsgären und wie Ätherblau –:
So trägt der Dichter unbewußt zur Schau
Was schweigsam oft ein Freundesherz empfunden.
Er raubt es nicht, es kommt ihm zugeflogen
Wie Tau aus Blütenkelchen sich ergießt;
Der Blumen Zutraun hat er nicht betrogen,
Weil sichs ihm selber, unbegehrt, erschließt:
Den Tropfen hat ein Sehnen hingezogen,
Wo Bach zum Strom, und Strom zum Meere fließt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hofmannsthal, Hugo von. Gedichte. Die Gedichte 1891-1898. Sonette. Rechtfertigung. Rechtfertigung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-774B-1