Der Neid

Neide nicht, o junges Mädchen,
Deiner Schwester Lieblichkeit!
Ahme nicht mit heißem Eifer
Nach, was die Natur verbeut!
Eine Blume, noch im Werden,
Sah die Lilie vor sich stehn
Und, vergessend ihrer selber
(Denn auch sie war hold und schön),
Neidet, zürnt sie, brennet ängstig,
Lilie zu werden. Weh!
Was geschieht? Die arme Blume
Wird zu Feuerlilie.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Herder, Johann Gottfried. Gedichte. Gedichte. Erstes Buch. Der Neid. Der Neid. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5935-1