[304] Der große Pflüger

Es geht ein Pflüger
Mit scharfem Pflug.
Er kehrt den Acker,
Der giftig Unkraut im Schoße trug.
Sein Eisen schneidet
In tiefen Grund,
Die Scholle leidet,
Als sei die Erde zu Tode wund.
Mitleidlos
Der Pflüger schaut,
Sein Pflug ist groß,
Tausendmal so groß
Wie des Menschen, der seinen Acker baut.
Er wühlt das Feld
Bis zur Hölle durch,
Ihr Schreien gellt
Gen Himmel schauerlich Furch' an Furch'.
[305]
Aufleuchten Schächte
Von lauterm Gold,
Der Opfermächte
Edelgestein dem Pflug entrollt.
Hat ausgepflügt
Der Pflug einmal,
O daß die gerechte Hand es fügt:
Mit allem, was schlingt und wuchert und lügt,
Das Feld gereinigt von Schmach und Qual!

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TextGrid Repository (2012). Henckell, Karl. Gedichte. Buch des Kampfes. Der große Pflüger. Der große Pflüger. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5209-A