8.
Die Heimführung

Ich geh nicht allein, mein feines Lieb,
Du mußt mit mir wandern
Nach der lieben, alten, schaurigen Klause,
In dem trüben, kalten, traurigen Hause,
Wo meine Mutter am Eingang kau'rt
Und auf des Sohnes Heimkehr lau'rt.
»Laß ab von mir, du finstrer Mann!
Wer hat dich gerufen?
Dein Odem glüht, deine Hand ist Eis,
Dein Auge sprüht, deine Wang' ist weiß; –
Ich aber will mich lustig freun
An Rosenduft und Sonnenschein.«
Laß duften die Rosen, laß scheinen die Sonn',
Mein süßes Liebchen!
Wirf um den weiten weißwallenden Schleier,
Und greif in die Saiten der schallenden Leier,
Und singe ein Hochzeitslied dabei;
Der Nachtwind pfeift die Melodei.

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TextGrid Repository (2012). Heine, Heinrich. Gedichte. Buch der Lieder. Junge Leiden. Romanzen. 8. Die Heimführung. 8. Die Heimführung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-46FE-3