König Richard

Wohl durch der Wälder einödige Pracht
Jagt ungestüm ein Reiter;
Er bläst ins Horn, er singt und lacht
Gar seelenvergnügt und heiter.
Sein Harnisch ist von starkem Erz,
Noch stärker ist sein Gemüte,
Das ist Herr Richard Löwenherz,
Der christlichen Ritterschaft Blüte.
»Willkommen in England!« rufen ihm zu
Die Bäume mit grünen Zungen –
»Wir freuen uns, o König, daß du
Östreichischer Haft entsprungen.«
Dem König ist wohl in der freien Luft,
Er fühlt sich wie neugeboren,
Er denkt an Östreichs Festungsduft –
Und gibt seinem Pferde die Sporen.

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TextGrid Repository (2012). Heine, Heinrich. Gedichte. Romanzero. Erstes Buch. Historien. König Richard. König Richard. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-44D6-9