Der Wegweiser
Guter Rat zum Abschied
Weisch, wo der Weg zuem Mehlfaß isch,
zum volle Faß? Im Morgerot
mit Pflueg und Charst dur's Weizefeld,
bis Stern und Stern am Himmel stoht.
Me hackt, so lang der Tag eim hilft,
me luegt nit um, und blibt nit stoh;
druf goht der Weg dur's Schüretenn
de Chuchi zu, do hemmer's jo!
[173]Weisch, wo der Weg zum Gulden isch?
Er goht de rote Chrützere no,
und wer nit uffe Chrützer luegt,
der wird zum Gulde schwerli cho.
Wo isch der Weg zur Sunntigfreud?
Gang ohni Gfohr im Werchtig no
dur d'Werkstatt und dur 's Ackerfeld!
Der Sunntig wird scho selber cho.
Am Samstig isch er nümme wit.
Was deckt er echt im Chörbli zu?
Denkwol e Pfündli Fleisch ins Gmües,
's cha si, ne Schöpli Wi derzu.
Weisch, wo der Weg in d'Armet goht?
Lueg numme, wo Tafere sin?
Gang nit verbei, 's isch gute Wi,
's sin nagelneui Charte dinn!
Im letzte Wirtshus hangt e Sack,
und wenn de furt gohsch, henk en a!
»Du alte Lump, wie stoht der nit
der Bettelsack so zierlig a!«
Es isch e hölze Gschirli drinn,
gib Achtig druf, verlier mer's nit,
und wenn de zume Wasser chunnsch
und trinke magsch, se schöpf dermit!
Wo isch der Weg zu Fried und Ehr,
der Weg zum guten Alter echt?
Grad fürsi goht's in Mäßigkeit
mit stillem Sinn in Pflicht und Recht.
Und wenn de amme Chrützweg stohsch,
und nümme weisch, wo 's ane goht,
halt still, und frog di Gwisse z'erst,
's cha Dütsch, gottlob, und folg sim Rot.
Wo mag der Weg zum Chilchhof si?
Was frogsch no lang? Gang, wo de witt!
Zum stille Grab im chüele Grund
führt jede Weg, und 's fehlt si nit.
[174]Doch wandle du in Gottisfurcht!
I rot der, was i rote cha.
Sel Plätzli het e gheimi Tür,
und 's sin no Sachen ehne dra.