3. Dicker Wald

Seid ihr's wieder, finstre Wälder,
Voll von Mord und Tod und Gift,
Wo man keine Gränzen-Wächter,
Doch zuweilen Räuber trifft?
Belladonna bietet gastlich
Ihre Kirschen, roth und rund,
Und der Schlange grünes Auge
Blinzt mich an vom schwarzen Grund.
Eine Natter als Geschmeide
Um den Hals, in dumpfem Sinn,
Kauert dort ein gelbes Mädchen,
Sie ist Schlangen-Königin.
Hei, wie fühlt man hier sein Leben,
Und wie hängt man sich daran,
Wo aus nächstem Busch des Räubers
Erster Schuß es nehmen kann!
Zwar ist Nichts bei mir zu holen,
Doch so wird die Hand geübt,
Und ich selbst bin ja der Priester,
Der ihm im Voraus vergiebt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Vermischte Gedichte. Waldbilder. 3. Dicker Wald. 3. Dicker Wald. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3E2A-B