Der vertheidigte Schwan
Man tadelt' einen Schwan, der Wasservögel König;
Da nimmt sich seines Ruhms ein schlauer Vogel an.
Hört, singt er, wie ich euch gleich widerlegen kann:
Wahr ist es, dieser Schwan fliegt wenig;
Doch er verfliegt sich nicht. Er taumelt, wann er geht;
Allein er schwimmt mit Majestät.
Jung war er weder weiß, noch schön, noch stark zu nennen;
Jetzt muß man ihn dafür erkennen.
Sein Ernst ist gar zu stumm; allein er denket nach:
Denn eh' er stirbt, wird seine Stimme wach.
Den Gänsen mag er freilich gleichen;
Doch wird er keinen Gänsen weichen.
Zwar fischt der Fresser sich manch' niedliches Gericht;
Doch wißt ihr, uns verschlingt er nicht.
Ein Dienst von solcher Art beleidigt.
Horaz, ach hätte man dich jüngst nicht so vertheidigt!