Der welsche Hahn, der Habicht und der Adler

Man diene, wem man kann, doch nicht um reich zu werden.
Denn nichts ist kärglicher, als die Erkenntlichkeit.
Es ging ein welscher Hahn, in stolzer Sicherheit,
Aus seinem Hof ins Feld, und musterte die Heerden.
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Ein Habicht, welchem nur der Adler schrecklich war,
An Fängen stark, schlau wie ein Hasengeier,
Schoß auf den Hahn herab, und, durch ein Abenteuer,
Entriß ein Adler ihn der plötzlichen Gefahr.
Damit ich, sprach der Hahn, nicht dankvergessen scheine,
Sing' ich dein Lob: ich singe meisterlich.
Auch hab' ich ein Geschenk für dich.
Ich gebe gern. Was? Meiner Federn eine.
Es drohte Spanien Alphonsens Thron den Fall,
Doch Englands zweiter Carl beschützte Portugal.
Für den zu schwachen König stritten
Die unerschrocknen freien Britten,
Und siegten, so wie sonst, auch bei Amexial.
Alphonsus lobt den Heldenmuth der Schaaren,
Durch deren Arm sein Reich bestund;
Doch macht er seinen Dank auch durch Geschenke kund.
Die königlichen Gaben waren,
Für jede Compagnie, an Schnupftabak, drei Pfund.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hagedorn, Friedrich von. Gedichte. Fabeln und Erzählungen. Zweites Buch. Der welsche Hahn, der Habicht und der Adler. Der welsche Hahn, der Habicht und der Adler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3257-1