Der Berg und der Poet

Ihr Götter, rettet! Menschen, flieht!
Ein schwangrer Berg beginnt zu kreisen,
Und wird jetzt, eh' man sich's versieht,
Mit Sand und Schollen um sich schmeißen.
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Er brüllt, er kracht, und Thal und Feld
Sind durch gerechte Furcht entstellt.
Was kann dem nahen Unfall wehren?
Es wird ein Wunderwerk geschehn:
Er muß mit Städten trächtig stehn,
Und bald ein neues Rom gebären.
Suffenus schwitzt und lärmt und schäumt,
Nichts kann den hohen Eifer zähmen;
Er stampft, er knirscht; warum? er reimt,
Und will jetzt den Homer beschämen.
So setzt sich Pythons Priesterin
Halb rasend auf den Dreifuß hin,
Und spürt in Hirn und Busen Wehen.
Was ist der stolzen Feder Frucht?
Was wirkt des Dichters Wirbelsucht?
Zum mindsten, glaub' ich, Odysseen!
Allein, gebt Acht, was kömmt heraus?
Hier ein Sonnet, dort eine Maus.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hagedorn, Friedrich von. Gedichte. Fabeln und Erzählungen. Erstes Buch. Der Berg und der Poet. Der Berg und der Poet. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3053-C